U-Bahn-Station Baumwall, Hamburg

Stadt und Fluss

Projekt U-BAHN-STATION BAUMWALL
Leistungsumfang LPH 1-5, künstlerische Bauberatung
Bausumme € 390.000,-
Zeitraum 2011 – 2012
Auftraggeber LSBG – Landesbetrieb Straßen, Brücken u. Gewässer Hamburg

Im Zuge der Anbindung der Hafencity an die Innenstadt Hamburgs wurde die U-Bahn-Haltestelle Baumwall umgebaut. Sie ist der Elbphilharmonie am nächsten gelegen und daher von besonderer Bedeutung. Da es am neuen Konzerthaus nur wenige Parkplätze für Besucher gibt, sind Besucher, aber auch Tagesgäste und Touristen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Es war selbstverständlich, die Wegeverbindung zwischen der Haltestelle und der Elbphilhamonie möglichst angenehm, markant und gut auffindbar zu gestalten.

Daher der Vorschlag der Architekten Herzog & de Meuron, die Treppe an der Haltestelle, die die Ankommenden auf das Straßenniveau führt, um 180 Grad in die Wegerichtung zu drehen. Mit diesem Kunstgriff erreichte man, dass die Fußgänger direkt am Zebrastreifen über die Straße Baumwall und auf der anderen Straßenseite ebenso direkt vor der Niederbaumbrücke ankommen. So gelangen sie, ohne sich zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden zu müssen, unkompliziert und direkt auf den Weg zur Elbphilharmonie.

Die Eindeutigkeit und Klarheit dieser Wegeverbindung haben wir durch die Gestaltung der Fläche unterstützt. Den Betonstein mit Vorsatz aus Kupferschlackesplitt, der rund um die Elbphilharmonie verwendet und inzwischen einfach „Elbphilharmoniestein“ genannt wird, haben wir schon an der Haltestelle Baumwall eingesetzt und weisen damit hier bereits auf das Ziel hin. Die früher merkwürdig zergliederte Fläche unter der Hochbahn wird durch das einprägsame Bild eines großen Ovals zusammengehalten.

Das anthrazitfarbene Pflaster nimmt nicht nur als Material, sondern auch durch die Art seiner Verlegung mit dem Platz vor der Elbphilharmonie Beziehung auf: Die Fugenrichtung der Pflasterung entspricht exakt der Fugenrichtung auf dem Vorplatz der Elbphilharmonie. Dieses durchgehende Motiv hat eine starke Signalwirkung – fast wie bei einer roten Linie, die den Fußgänger zum Ziel führt. Die Linienleuchten unter der Hochbahnbrücke unterstreichen diese Führung, indem sie die Richtung der Pflasterung nachbilden. Der Radweg aus der Hafencity Richtung Innenstadt erhält einen anthrazitfarbenen Asphaltbelag. Er hat also dieselbe Farbe wie das Pflaster und stört daher den Zusammenhalt des Ovals nicht, obwohl er mit seiner glatten Textur und der Einfassung mit Edelstahlbändern gut sichtbar und ebenso gut befahrbar ist.