Grundschule St. Nikolai, Hamburg Eppendorf
Lernen und Spielen
Projekt Grundschule St. Nikolai in Hamburg-Eppendorf
Leistungsumfang LPH 1-8
Bausumme € 714.000,-
Zeitraum 2016 – 2023
Auftraggeber SBH Schulbau Hamburg
Die Grundschule St. Nikolai hat eine 60-jährige Geschichte – entworfen von Gerhart Laage im Zusammenhang mit dem Bezirksamt Eppendorf als Sonderschule im Grünen. Die Anordnung der flachen Baukörper und die Gebäude selbst erscheinen maßstäblich und kindgerecht. Für den schulpädagogischen Ansatz der 50-er Jahre hatten die Freiflächen eine entscheidene Bedeutung: Förderung der Gemeinschaft, Raum für Bewegung, „Licht, Luft und Sonne“, so das Motto des Städtebaus dieser Zeit. Die Gesamtstruktur ist locker und großzügig, aber mit einer eindeutigen Mitte: einem grünen Innenhof als Herzstück der Anlage, von hier aus wird die Schule erschlossen. Dem Konzept entsprechend führt der Haupteingang direkt in diese Mitte hinein.
Das Grundgerüst der Freianlagen ist – glücklicherweise – über die Jahrzehnte hinweg erhalten geblieben: großzügige Grünräume zur Straße hin, auf der Westseite die ausgedehnten Pausenhöfe als befestigte Flächen.
Unseren Vorschlag für die Freiflächen leiten wir aus dem ursprünglichen Laageschen Konzept ab, gleichzeitig wollen wir auf die veränderten Anforderungen an Freiflächen im modernen Schulbau reagieren.
Zurück zum Haupteingang und zur Mitte: Der Raum zwischen der Wand aus Glasbausteinen und der Straße soll wieder ein Empfangsraum werden. Eine Grünfläche, entweder Rasen oder ganz niedrig und flächig bepflanzt und ein besonderer Solitärbaum. Die alte Pflanzmauer als wesentlicher Bestandteil des Raumes wird wieder sichtbar, die Form der Wegeführung mit den trapezförmigen Flächen wird wieder hergestellt.
Der Innenhof erhält einen Holzsteg zur Legalisierung des diagonalen Trampelpfades. Die heute vorhandene, etwas chaotisch anmutende Bepflanzung mit Sträuchern soll verschwinden, damit der große Ahorn aus der Entstehungszeit der Schule wieder gut zur Geltung kommt.
Der Raum nordöstlich des Klassenbaus bleibt grüner Spiel- und Sportraum, auch der Vorschulgarten bleibt als Grünraum erhalten.
In beiden Pausenhöfen auf der Westseite sollen die funktional und gestalterisch wichtigen Sitzmauern saniert werden. Für beide Flächen wäre heller Asphalt ideal. Der nördliche Hof wird für die aktive Pause genutzt. Einen Parcours für die Pausen-Ferraris können die Kinder selbst aufmalen und von Zeit zu Zeit nach Laune verändern. Der südwestliche Hof bleibt offen für Bewegung, Ballspiele, Tischtennis.
Der Neubau im Süden des Grundstücks stellt durch seine Geschossigkeit die Verbindung zur benachbarten gründerzeitlichen Bebauung her. Mit den Freiflächen des Neubaus lehnen wir uns an das Laagesche Grundkonzept an und gestalten den schmalen Raum zur Straße hin grün, die anderen Flächen werden befestigt.
Auch rund um den Neubau verwenden wir das Trapez als bevorzugte Form der Flächengeometrie. Der Platz vor dem Haupteingang erhält die gleichen Betonplatten wie heute unter den Laubengängen vorhanden. Der kleine Raum im Süden wird durch einen besonderen Blütenbaum mit Rundbank belebt.