BMW Niederlassung Friedrich-Ebert-Damm, Hamburg (Entwurf)

Entwurf

Projekt BMW Friedrich-Ebert-Damm Hamburg
Leistungsumfang LPH 1-7, künstlerische Bauleitung
Bausumme € 155.000,-
Zeitraum 2008 – 2010
Auftraggeber BMW AG
Hochbau Dinse Feest Zurl Architekten

Die BMW-Autohäuser an der Süderstrasse und am Friedrich-Ebert-Damm in Hamburg wurden umgebaut und erweitert. Die Themen für die Gestaltung der Freiflächen lagen auf der Hand: Zufahrten und Parkplätze für Kunden und natürlich Präsentationsflächen für den Verkauf von Autos. Dabei ist eine präzise Zonierung in unterschiedliche Bereiche gefragt, die perfekt funktionieren muss: Die ankommenden Kundenfahrzeuge sollen ohne Umwege zu ihren Plätzen finden – im Parkhaus, an der Direktannahme, auf den Kurzparkflächen. Gleichzeitig darf es nicht passieren, dass die Fahrzeuge unkontrolliert an Stellen abgestellt werden, wo sie Verkehr, Fußgänger und Arbeitsabläufe behindern.

Wir erreichten diese Zonierung mit ganz einfachen, selbstverständlichen Mitteln. Statt Schilder und Absperrungen: Farbunterschiede, in Flächen oder Streifen angelegt, die den Belag unterteilen und gliedern. Schließlich soll es dort nicht aussehen wie auf einem Verkehrsübungsplatz. Wir empfahlen dem Bauherrn ein großformatiges Betonpflaster: es ist ebenso gut zu befahren und ebenso haltbar wie das häufig verwendete Standard-Format 10 x 20 cm, und doch wirkt es feiner und edler als das kleinformatige Material. Fahrflächen werden hell, Parkplätze dunkel ausgeführt. An Orten mit Spezialfunktionen wie zum Beispiel den Wartebereichen für die Direktannahme werden helles und dunkles Pflaster einander abwechselnd in breiten Streifen verlegt.

Die Wirkung ist ausgesprochen dekorativ und die Markierung fast so deutlich wie ein Zebrastreifen. Auch die Entwässerungsrinnen im Pflaster benutzten wir zur Gliederung der Fläche: Bei der Filiale am Friedrich-Ebert-Damm fassen sie wie ein Rahmen die Kurzparkplätze ein und heben sie deutlich sichtbar hervor. Die Flächen für die Präsentation von Neuwagen liegen direkt vor der Glasfassade des Autohauses. Sie heben wir als etwas Besonderes hervor.

Von einer Stahlschiene gefasst, führen wir den edlen Belag des Innenraums durch die Glasfassade nach außen. Außen und Innen fließen zusammen und bilden eine großzügige, den Kunden anziehende Bühne für den Verkauf. Über das Notwendige hinaus sollten die Verkehrsflächen, die ja in erster Linie Funktionsflächen sind, auch etwas Charmantes bekommen.

Nach anfänglicher Skepsis gelang es, die Leiter der beiden BMW-Niederlassungen von einem Hausbaum zu überzeugen. Ausgesucht wird schließlich ein Tulpenbaum, ausgezeichnet durch seine besonders schöne Blüte und eine reizvolle Herbstfärbung. Sein Platz wird natürlich so gewählt, dass er keinesfalls im Weg steht und etwa den Fahrbetrieb behindert. Er bringt Leben in seine etwas nüchterne Umgebung und erfreut Angestellte und Kunden. Sie beobachten, wie er sich von Jahreszeit zu Jahreszeit ändert und bemerken plötzlich, es ist ihr Baum – und ihre Firma.