Westliche Anbindung Hafencity, Hamburg

Stadt und Fluss

Projekt WESTLICHE ANBINDUNG HAFENCITY
Leistungsumfang LPH 1-6 und künstlerische Bauleitung
Bausumme € 860.000,-
Zeitraum 2009 – 2012
Auftraggeber Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer LSBG

Die westliche Anbindung der Hafencity an die große, in Ost-West-Richtung verlaufenden Achse Baumwall hat mit dem Entstehen der Elbphilharmonie eine besondere Bedeutung bekommen. Die U-Bahn-Haltestelle am Baumwall ist der Elbphilharmonie am nächsten gelegen – von hier aus soll ein einfach auffindbarer und markanter Weg zu Hamburgs neuem Konzerthaus entstehen.

Die Architekten Herzog & de Meuron schlugen vor, die Treppe an der U-Bahn-Haltestelle, die die Ankommenden auf das Straßenniveau führt, um 180 Grad in die richtige Wegerichtung zu drehen. Mit diesem Kunstgriff erreichte man, dass die Fußgänger direkt am Zebrastreifen über die Straße Baumwall und auf der anderen Straßenseite ebenso direkt vor der Niederbaumbrücke ankommen. So gelangen sie, ohne sich zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden zu müssen, unkompliziert und direkt auf den Weg in die westliche Hafencity.

Die Kulisse des vorhandenen Fußwegs, der hier nun beginnt und umgestaltet werden soll, gestaltet sich natürlich ausgesprochen heterogen: Verschiedene Gebäudetypen auf den angrenzenden Grundstücken, dazwischen der hübsche kleine Bau der Wasserschutzpolizei an der Kehrwiederspitze. Ebenso heterogen sind die Materialien, mit denen die privaten Grundstücke befestigt sind. Eine Vielzahl von vorhandenen Einbauten wie Schranken, Poller, Leuchten schaffen zusätzlich Unruhe. Also muss der Stein, mit dem die öffentliche Wegeverbindung entlang der privaten Grundstücke befestigt werden soll, soweit es eben möglich ist, ein klares und eindeutiges Bild herstellen.

Den Betonstein mit Vorsatz aus Kupferschlackesplitt, der rund um die Elbphilharmonie verwendet und inzwischen einfach „Elbphilharmoniestein“ genannt wird, haben wir schon an der Haltestelle Baumwall eingesetzt und weisen damit hier bereits auf das Ziel hin. Das anthrazitfarbene Pflaster nimmt nicht nur als Material, sondern auch durch die Art seiner Verlegung mit dem Platz vor der Elbphilharmonie Beziehung auf: Die Fugenrichtung der Pflasterung entspricht exakt der Fugenrichtung auf dem Vorplatz der Elbphilharmonie. Dieses durchgehende Motiv hat eine starke Signalwirkung – fast wie bei einer roten Linie, die den Fußgänger zum Ziel führt.